- Die Universitäten wollen in der Mediziner-Ausbildung den Fokus vermehrt auf die Arzt-Patienten-Kommunikation legen.
- Die Selbsthilfe hat im neu überarbeiteten Lehrplan für die Medizin-Studenten und -Studentinnen einen festen Platz bekommen.
Die Selbsthilfe-Kontaktstellen in Duisburg und Essen bringen sich im Medizin-Studium ein
Es gibt zwei erfreuliche Nachrichten aus dem Universitätsbereich für Selbsthilfe-Aktive:
Nummer 1 ist eine gute Nachricht, weil Selbsthilfegruppen immer schon bemüht waren Patient*innen mit Informationen und Selbstbewusstsein auszustatten, damit diese ihre Interessen bei der Ärzteschaft auf Augenhöhe vertreten können. Jetzt wird auch die Seite der angehenden Mediziner*innen dafür sensibilisiert.
Nummer 2 ist eine mindestens so gute Nachricht, denn jetzt werden die Studierenden im Fachbereich Medizin schon früh auf die Wirkweise der Selbsthilfe aufmerksam gemacht. Ärzt*innen, die im Praxisalltag Selbsthilfe empfehlen, sind überaus wertvolle Multiplikator*innen.
Durch die Verankerung der Selbsthilfe im Medizin-Curriculum der Universitäten wird der Stellenwert der Selbsthilfe im deutschen Gesundheitssystem noch einmal unterstrichen.
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg und das Essener Pendant Wiese e.V. haben das zum Anlass genommen, eine Kooperation mit der Universität Duisburg Essen zu suchen. Nach vielen Umsetzungsgesprächen fanden im vergangenen Monat die ersten Seminare zum Thema Selbsthilfe statt.
Im Rahmen einer Pflichtveranstaltungsreihe wurden ca. 240 Medizin-Studierende in 4 Gruppen mit der Arbeits- und Wirkweise von Selbsthilfegruppen vertraut gemacht. Dazu haben die Fachberatungen der Kontaktstellen auch Selbsthilfe-Aktive aus beiden Städten eingebunden. So hatten die Student*innen die Möglichkeit nicht nur über Selbsthilfegruppen zu reden, sondern auch mit ihnen.
Für die Studierenden war das ein wertvoller Einblick in die Bewältigungsstrategien von Patientinnen und Patienten. Für die Selbsthilfe war das der Auftakt für ein selbsthilfe-freundlicheres Klima in unserer Gesellschaft.